Der Froschprinz und der eiserne Heinrich

Text von mir, vorsicht noch Roh, hatte keine Zeit den Text zu überarbeiten

Es war einmal, vor langer, langer Zeit ein junger Prinz, der lebte in saus und braus, hatte ein schönes Schloss, liebende Eltern und alles, was sich ein junger Prinz nur vorstellen konnte. Auch hatte er einen Leibdiener, das war der Heinrich. Heinrich. Heinrich liebte seinen Herren, aber seine liebe ging weiter, als die eines Dieners zu seinem Herren und auch der Prinz liebte seinen Heinrich, mehr als ein Herr seinen Diener üblicherweise liebte. Die beiden jungen Menschen verbrachten viele glückliche Momente. Eines Tages kam eine Königin in das Reich des Prinzen und seiner Familie. Sie wollte ihre Tochter mit dem jungen Prinzen vermählen.
Als sich dieser aber währte und sagte: „Nein, deine Tochter heirate ich nicht, ich bleibe auf ewig bei meinem Heinrich!“
Wurde die Königin wütend und sagte: „Es ist ein Gräuel, wenn ein Mann beim Manne liegt und Sünde.“ So etwas ließ sie niemanden durchgehen! Und sie verwandelte den jungen Prinzen in einen Frosch, er solle im Leben niemals wieder die Liebe finden.
Heinrich nahm seinen Froschprinzen in die Hand und rannte davon, denn sie wollte auch ihn in einen Frosch verwandeln. Weil sie ihn aufgrund der Liebe, die ihn schützte, nicht erlangen konnte, beschwor sie einen Haufen Frösche herbei und sie alle sprangen wild durcheinander. Weil aber ein Frosch zu anderen Fröschen will, sprang der junge Froschprinz dem Heinrich aus der Hand und viel zwischen die vielen anderen Frösche und war verloren.

Heinrich brach das Herz entzwei, aber eine gute Hexe trat an seine Seite. Es war die Hexe des Frühlings, sie versprach dem jungen Heinrich, dass sich schon alles zum guten wenden würde. Sie brachte drei eiserne Ketten an seinem Herzen an, damit es nicht entzweispringen konnte, und nahm ihn mit in ein fernes Land, wo die böse Königin, ihm nichts mehr antun konnte.

Der junge Prinz, der nun ein Frosch war, hüpfte durch die Welt. Eine lange, lange zeit reiste er. Er wusste nicht, wo er hingehörte. Dann kam er in einen tiefen Wald und in dem Wald lebten die vier guten Hexen.
Da trat die Hexe des Sommers zu ihm. Sie sprach zu ihm: „Ich kann deinen Fluch nicht aufheben, aber ich kann ihn mildern!“ Und so lehrte die Hexe des Sommers, dem kleinen Froschprinzen wie er in seiner Froschgestalt mit Menschen sprechen konnte und als er das erlernt hatte, brachte sie ihn in die Welt der Menschen zurück.

Der Prinz reiste weiter durch die Welt und gelangte an einen Brunnen an der eine junge Prinzessin saß und eine goldene Kugel in die Luft warf und wiederum auffing. Das war ihr so ein Spiel, aber oh weh. Es rutschte ihr die goldene Kugel aus der Hand und rollte in den tiefen, tiefen Brunnen.
„Ach! Meine goldene Kugel! Hätte ich sie wieder, ich wollte alles darum hingeben: meine Kleider, meine Edelsteine, meine Perlen, ja meine goldene Krone noch dazu.“
Der Prinz hüpfte in Froschgestalt herbei und sagte: „Königstochter, was jammerst du so erbärmlich?“
Die junge Königstochter wiederum schaute das Tier an und dachte sich. Was ein garstiger Frosch, aber wenn du es schlau anstellst, dann wird er dir helfen. „Meine goldene Kugel ist mir da in den tiefen Brunnen hineingerollt, wenn ich mir die Kleider schmutzig mache, wird meine Mutter, die Frau Königin arg schimpfen.“
„Deine Kleider, deine Edelsteine, deine Perlen ja deine goldne Krone, die mag ich nicht“, sprach der Frosch, „aber wenn du mich willst zu deinem Freund und Gesellen annehmen, soll ich an deinem Tischlein sitzen zu deiner rechten Seite, von deinem goldenen Tellerlein mit dir essen, aus deinem Becherlein trinken und in deinem Bettlein schlafen, so will ich dir deine Kugel wieder herauf holen.“
Das Mädchen dachte bei sich, ein Frosch, der soll niemals der Geselle einer Königstochter sein, aber versprichs ihm ruhig, es ist ja nur ein dummer kleiner Frosch, dem wirst du Fluchs entkommen. „Es sei dir versprochen, nur hol mir erst einmal meine goldene Kugel wieder herauf.“
Der Frosch tauchte in den Brunnen herab und es dauerte nicht lange, so tauchte er wieder auf und hatte die goldene Kugel in seinem Mund. Er spuckte die Kugel der Königstochter vor die Füße und bat: „Hier, Königstochter, hast du deine Kugel, nun heb mich auf und nimm mich mit in dein Königshaus.“
Die junge Königstochter freute sich, nahm die goldene Kugel in die Hand und sprang ins Feld und dachte gar nicht mehr an den garstigen Frosch.

Am nächsten Tag, als die Familie beim Essen saß, hörten sie ein plitschen und platschen auf der marmornen Treppe, die zu dem Schloss hinaufführte. Einige Momente später klopfte es an der Pforte und rief: „Königstochter, Jüngste, mach mir auf!“

Und die Jüngste stand auf, um nachzusehen, wer beim Essen störe. Als der kleine Frosch davor saß, warf sie die Türe zu und ging kreidebleich auf ihren Platz zurück.

„Ei, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Thür und will dich holen!“ „Ach nein, sprach das Kind, es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch, der hat mir gestern im Wald meine goldne Kugel aus dem Brunnen geholt, dafür versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden, ich dachte aber nimmermehr, dass er aus seinem Wasser heraus könnte, nun ist er draußen und will zu mir herein.“
Der König sah seine Tochter böse an und sagte mit strenger Stimme: „Tochter, so habe ich dich nicht erzogen, was man versprochen hatte, das soll man auch halten!“
Indess klopfte es wieder an die Tür und der Frosch sprach:

„Königstochter, jüngste,
mach mir auf!
Weißt du nicht, was gestern,
du zu mir gesagt,
bei dem kühlen Wasser?
Königstochter, jüngste,
mach mir auf!“

Und es half weder betteln noch flehen. Sie musste aufstehen und den Frosch hineinlassen. Der Frosch hüfte hinter ihr her zu ihrem Platz und schaute sie, als sie sich saß, auffordernd an. Ein Blick des Königs genügte und sie hob mit spitzen Fingern den Frosch nach oben auf den Tisch.
„Danke und jetzt, lasst uns essen“, sagte der Frosch.
Alle setzten nun, da der Frieden wieder hergestellt war ihr Mahl fort. Aber der Jüngsten blieb jeder Bissen im Halse stecken.
Der Frosch hatte zu Ende gegessen und als er sah, dass auch die Königstochter nicht mehr aß, wendete er sich an den König und sagte: „Lieber Herr König, bitte seid so gut und entschuldigt uns nun, von der weiten reise hier hoch zu eurem Schloss, bin ich sehr müde. Dürfen eure Tochter und ich uns zurückziehen und betten?“
Der gute König nickte und gestattete es. Die Königstochter aber zeterte los, dass sie niemals mit einem Frosch das Bett teilen werde. Der König aber sah seine jüngste zornig an, befahl es ihr und sie folgte.
Der kalte Frosch sprang in ihre Hand und sie trug das Tier nach oben in ihr Gemach. Sie setzte es auf dem Nachttisch ab und ging in ihr Budoir, um sich für die Nacht zu kleiden. Als sie aber zurück kam und sah, dass der Frosch auf ihrem weichen seidenen Bett saß, wurde ihr Angst und Bang. Und wie immer, wenn sich ein Wesen vor etwas fürchtet, dass es nicht versteht, schlug diese Angst in Wut um. Sie nahm den Frosch, holte aus und warf ihn – Bratsch – mit voller Wucht gegen die Wand.

Die Welt des Froschprinzen drehte sich und er wurde mit voller Wucht gegen die Wand geworfen, dann Schwärze. Als der Frosch an die Wand knallte und er starb, war der Bann der bösen Königin gebrochen und der junge Prinz bekam seine menschliche Gestalt wieder.
Wie aber erschrak die junge Königstochter, als ein toter Mann zu Boden fiel. Da kamen die Hexen des Herbstes und des Winters. Die Hexe des Winters küsste die Königstochter auf die Stirn und sie vergaß die letzten Sekunden und sie setzte der Königstochter einen unsterblichen Frosch ins Bett.
Die Hexe des Herbstes, die über den Tod gebot, belebte den jungen Prinzen, nahm ihn mit sich fort und brachte ihn zu seinem geliebten Heinrich in eine fremde weit entfernte Welt, in der sie in Frieden leben konnten.

Als sie in einer Kutsche durch einen blühenden Garten fuhren, knallte es heftig in Heinrichs Brust und der junge König rief:

“Heinrich, der Wagen bricht!”

„Nein, Schatz, der Wagen nicht,
es ist ein Band von meinem Herzen,
das da lag in großen Schmerzen,
als ihr in dem Teiche saßt,
als ihr eine Fretsche was’t.

Und so geschah es noch zwei male, bis das Herz des eisernen Heinrich vollends von seinen Ketten befreit und sein Herz geheilt war.
Und sie lebten glücklich und zufrieden bis heute in der Anderswelt.