Der Kampf der zwei Seelen
Text von: Palandurwen
Beitragsbild: AdobeStock_473916544
CN: Selbstzweifel – düstere Gedanken – Zerrissenheit
Zerrissenheit in meinem Inn’ren.
Nach außen wahre ich den Schein.
Doch tatsächlich und von anderen unbemerkt
wohnen zwei Seelen – ach – in meiner Brust.
Die eine schnürt die Luft mir ab,
die andere schreit einfach viel zu laut.
Sie sind die schlimmsten Feindinnen
und doch einander wohl vertraut.
Denn sie vereint der Krieg gegen mich.
Mit Wonne ziehen und zerren sie an mir.
Und jeden Moment drohe ich
inmitten ihres Gefechtes zu bersten..
Sie drängen mich, sie zwingen mich,
ich soll mich endlich doch entscheiden.
Wer will ich sein – ich weiß es nicht.
Denn am Ende bin ich keine von den beiden.
Wähle ich die laute Seele,
fühlt es sich niemals richtig an.
Alle Blicke ruh’n auf mir,
bald abschätzig, bald angewidert.
Die Laute ist einfach viel zu vulgär.
Doch vermag ich nicht, ihr zu entkommen.
Wähle ich die leise Seele,
packt sie mich an meiner Kehle
und drückt sie zu, kein Laut kann mehr
sich aus mir stehlen, ich bleibe stumm.
Und so sehr ich an meinen Gitterstäben rüttle
bleib ich doch – der Leisen Geisel.
Egal, für wen ich mich entscheide,
beide Seelen sind nur Masken,
grausam, verzerrt und ekelhaft,
lähmend, knebelnd, unterkühlt.
Wer bin ich also, schrei ich mir selbst entgegen.
Sollte ich das nicht wissen im Leben?
Werde ich niemals stark genug sein,
die Leise und Laute zu vereinen?
Warum flößen Sie mir nur immer wieder
Schmerzen ein in Herz und Glieder?
Nie finde ich die bitter nötige Balance.
Und von Mal zu Mal steigt meine Angst
für immer zu versagen.
Am Ende steh ich hier, ich armer Thor,
und bin genauso klug wie jemals zuvor.
Und frage mich: Welche Seele bin ich nun?
Aber vielleicht finde ich die Antwort auch nie …