Der Geist des Waldes
Text von: Christinchen Instagram Twitch
Bild von: Pexels
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CN: Naturzerstörung
Skye pflegte xiesen Garten mit Akribie. Für xien bedeutete das nicht, dass xier den Rasen englisch stutzte. Nein, es hieß für xien, dass xier alles dafür tat, jedem noch so großen oder kleinen Tier einen Lebensraum in xiesem Garten zu bieten.
Die Sonnenblumen mit ihrem strahlenden Gelb, reckten ihre Köpfe in die Sonne. Die Rosen verströmten ihren lieblichen Duft. Xier konnte das Raschel der Spatzen im Laub hinter dem Gartenhaus hören.
Skye hatte darauf geachtet, keine dieser Pflanzenzüchtungen zu säen, die den Bienen und Vögeln keine Nahrung boten. Nein, nur welche, die xiesen kleinen Freunden auch Freude schenkten. Jeder war hier in diesem Garten willkommen.
Skye war so in xiese Arbeit versunken, dass xier nicht bemerkte wie sich das Gartentor öffnete und eine große Gestalt eintrat.
»Guten Tag«, grüßte der Neuankömmling.
Skye sah auf, wo xier auf der Erde kniete und gerade einen Lavendelstrauch einpflanzte.
»Hallo«, grüßte er mit einem sanften Lächeln. »Ich bin Skye. Willkommen in meinem Garten.«
Der Neuankömmling neigte seinen Kopf und sein mächtiges Geweih.
»Ich habe von Euch gehört«, sagte er mit seiner melodischen Stimme. »Man erzählt sich im Wald viele Geschichten von Euch.«
Skye verneigte sich ebenfalls. Der Hirsch vor xiem war imposant, er war größer als jeder normale Hirsch. Sein Geweih war breit und perfekt symmetrisch, kleine Symbole verzierten es. Skye konnte die Farbe seines Fells nicht beschreiben, nicht einmal richtig erkennen. Es schien in der Luft zu schimmern, fast als wäre es nicht real.
»Was erzählt man über mich?«, frage xier neugierig.
»Dass wir hier willkommen sind, Futter finden und sicher sind«, antwortete der Hirsch, vorsichtig. Skye konnte die Frage, die darin mitschwang deutlich hören.
Xier nickte. »Ja, jedes Lebewesen ist hier willkommen und ich versuche mein Bestes Futter und Lebensraum zu bieten.«
Der Hirsch nickte langsam.
»Mein Name ist Ashae. Ich bin der Geist des Waldes hier. Und ich bin gekommen um um Asyl zu bitten, für mich und alle meine Lebewesen«, fing der Hirsch an. Mit jedem seiner Worte wurde das Schimmern um seine Gestalt deutlicher. »Die Maschinen der Menschen zerstören jeden Tag mehr und mehr unserer Bäume, Bäche und Wiesen. Wir haben nicht mehr viel Platz, wir sind im Wald nicht mehr sicher und ich kann meine Lebewesen nicht mehr mit genug Nahrung versorgen.«
Syke nickte traurig. Der ehemals so weitläufige Wald hinter dem Ort war über die letzten Monate mehr und mehr geschrumpft. Er musste, wie so vieles in der Welt, der Geldgier der Menschen weichen. Die Bäume wurde abgerissen, der Boden von riesigen Maschinen aufgewühlt und nun würde bald auch das Dorf weichen müssen.
»Ich weiß nicht, ob ich dieses Versprechen lange halten kann«, gab Skye zu. »Irgendwann wird ihnen der Wald nicht mehr genug sein und die Häuser werden auch nicht mehr sicher sein.«
»Aber…«, der Geist zögerte. »Aber Ihr seid doch auch ein Mensch«, sagte er verwirrt. »Ihr seid von der gleichen Spezies, Ihr habt die gleichen Kräfte wie sie.«
Wieder schüttelte Skye traurig den Kopf. »Sie haben Geld und Macht, und ich? Ich habe nur meinen Garten«, sagte xier leise. »Ich kann euch so lange Unterschlupf bieten wie ich kann, ich kann so lange für euch kämpfen wie ich Kraft habe, aber sie sind stärker. Gegen ihre Maschinen hat keiner eine Chance.«
»Nicht mal ein Mensch?«, fragte Ashae.
»Nein, nicht mal ein Mensch.«