Die Horrortanke

Text: WandelndeTote
Bild: Midjourney
CN: Panikattacken, Leichen, Blut, Tot, Mord, Raub, Negative Gedanken, Therapie, Stalking, Unfall, Explosion, Amputation, Splatter

Diese Geschichte wurde erschaffen, dank einer tollen Person, die ebenfalls Hobbymäßig schreibt. Liebe Grüße und Danke an Nana McKeen

Samuel arbeitete wie jeden Tag und schleppte sich mühsam durch seine Arbeitszeit. An der Tankstelle war oft abends nichts mehr so viel los. Er kontrollierte die Regale, füllte sie auf und fegte den Ladenboden. Viel mehr gab es nicht zu tun während seiner Schicht, nur hin und wieder kam ein Kunde zum Tanken vorbei. Dieser war dann aber auch schnell wieder verschwunden und er blieb allein zurück.

Um ihn herum war es wieder still geworden, bis auf das leise Surren der Leuchtstoffröhren, war nichts zu hören.

Samuel ging nach draußen und schnappte frische Luft, um wieder etwas wacher zu werden. Der Mond war heute Nacht orange und fast komplett rund, alles war hell erleuchtet, da keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war. Eine typische sternenklare Nacht, so wie jedes mal drei Tage vor Halloween. Dabei machte er einen kleinen Spaziergang um die Zapfsäulen herum, sammelte die Wassereimer mit den Wischern ein und brachte sie in die Lagerhalle hinten im Laden. Dort leerte er sie aus, befüllte sie neu und brachte die vollen Eimer wieder nach draußen. Nach noch einer Runde um die Tankstelle herum, hatte er sich gemerkt welche Papierhalter leer waren und machte sich auf um aus dem Lager neue zu holen.

So verstrich ein weiterer Tag in diesem Jahr, das sich zog wie Kaugummi. Mehrmals war Samuel doch schon eingeschlafen auf der Arbeit, da er alle Arbeiten erledigt hatte und ihm auch die kalte Nachtluft nicht mehr half, wach zu bleiben. Das Erreichte wird im Handumdrehen unbedeutend, man wird vergessen und hangelt sich von einem Aushilfsjob zum nächsten. Als er zu seinem jetzigen Job als Tankwart wechselte, weil ihm der andere keinen Spaß und keine Freude bereitet hatte, kam er so weit außerhalb der Stadt an seinem neuen Arbeitsplatz an und ihm wurde ganz grausig in der Magengrube. Der wievielte Job das wohl schon war, Samuel hatte längst aufgehört zu zählen, sicher mindestens der zwanzigste, dabei hatte er sicher diese halbe Ruine noch nicht mitgezählt. Außen in den verputzten Mauern waren tiefe Furchen und Risse, jedes Mal, wenn es regnete, schienen sie noch tiefer und länger geworden zu sein. Das Weiß der mageren Fassade wurde wohl seit Jahren nicht erneuert, denn dort, wo kein Efeu an dem kleinen Gebäude empor kroch, war sie grau von den Abgasen und Schimmel, der versuchte mit dem Efeu Schritt zu halten. Samuel war sich sicher, dass das hier sicher bald in sich zusammenfallen würde.

Im Laden selbst musste er, wenn es regnete, inmitten der Gänge Eimer aufstellen, um das Wasser, welches durch die Decke tropfte, aufzufangen.

Die Balken knarrten sobald nur ein Windhauch über das Gebäude waberte oder sich die Eingangstür öffnete und schloss. Das Fenster im Aufenthaltsraum mit dem Überwachungsmonitor und dem Safe war mit einer billigen Baufolie zugeklebt und darüber schlampig mit ein paar morschen Brettern zugenagelt. Die winzige Mitarbeitertoilette war dreckig, die Kloschüssel verrostet und die Spülung ging auch nicht. Das kleine Waschbecken hatte viele Sprünge, links war ein Stück aus dem Waschbeckenrand gebrochen und lag zersplittert auf dem Boden. Wenn man den Wasserhahn benutzen wollte, kam nur dreckiges bis gar kein Wasser heraus, da die Rohre alle sehr alt und durchgerostet waren.

Während er so vor sich  hin grübelte wie alt diese abgeranzte Hütte und was wohl noch so alles kaputt oder unbrauchbar war, bimmelte vorne die Glocke, welche aktiviert wurde, sobald jemand den Laden betrat. Samuel hörte wie die Balken ächzten und die Tür sich öffnete und wieder schloss. Er schlurfte widerwillig nach vorne hinter seinen Tresen, als er sich umsah, war jedoch niemand im Laden zu sehen. Nie im Leben konnte man sich hier einschleichen, ohne dass die Klingel schellte oder er war wieder eingeschlafen und hatte das erste Bimmeln nicht mitbekommen. Als er gerade kurz davor war, sich wieder in dem winzigen Büro zu setzen, schallte vorne wieder die Glocke. Jetzt konnte er es nicht glauben, denn diesmal war er ganz sicher wach gewesen, allerdings war auch diesmal keine Seele anwesend. Nur das Surren der Lampen wurde immer aufdringlicher und lauter. Die Ohren zuhaltend rannte er panisch nach draußen. Die abendliche Ruhe, die milde Brise auf der Haut und das leise Zirpen der Grillen beruhigte ihn wieder. Da fiel ihm ein, er hatte ganz vergessen seine Tabletten zu nehmen, die er von der Ärztin bekam, sie sollten gegen die Panikattacken helfen. Zurück hinter dem Tresen riss er seinen Rucksack auf und leerte ihn komplett auf dem dreckigen Boden aus, doch konnte er seine Pillen nirgends finden. Da bekam er noch eine Panikattacke, griff noch nach irgendetwas, das aussah, als könnte man es trinken, als er hinausrannte und an der Mauer zusammen sackte. Samuel heulte Rotz und Wasser, während er einfach nur die Fanta in seinen Händen anstarrte. Nach einer Weile hatte er sich wieder etwas beruhigt und bemerkte, dass er auf etwas hartem saß und es war nicht der Boden zu seinen Füßen. Der Gegenstand war warm und presste sich eng an seine linke Pobacke, in diesem Moment fiel ihm ein, dass er sein Handy schon die ganze Zeit über bei sich trug. Er holte es heraus und schaute es an, als hätte sie seine Gedanken gelesen, klingelte plötzlich sein Telefon und auf dem Display stand der Name seiner Therapeutin.

Samuel hatte ganz die Zeit aus den Augen verloren, sie rief ja immer Punktgenau um neun Uhr am Abend an. ,,Herr Santis, wie geht es Ihnen heute?”, fragte eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung, als er den Anruf annahm. ,,Nein … bis vor einer Stunde war noch alles in Ordnung …. seitdem habe ich …. Komme schon! ….. Tut mir leid die Arbeit ruft”, sagte er und legte auf. Drinnen hatte sich die Klingel an der Tür wieder bemerkbar gemacht, er legte das Handy beiseite und ging durch die Hintertür nach vorne. Samuel versuchte freundlich zu wirken, doch kam sein ,,Hallo” sehr genuschelt und müde aus seinem Mund. ,,Einmal tanken”, kam ihm schroff entgegen geschossen, er musste mit sich ringen nicht heulend nach hinten durch den Hinterausgang zu flüchten. ,,Wie möchten Sie bezahlen?”, fragte er und ein schroffes: ,,Mit Karte”, kam zurück. Heute war wohl so gar nicht sein Tag. Die Kunden waren unfreundlich oder verarschten ihn, Panikattacken kamen und gingen und seine Medizin hatte er auch noch daheim vergessen.

Samuel fragte sich insgeheim, ob es an diesem Tag noch schlimmer kommen könnte. Als der Kunde  gegangen war, sackte er hinter dem Tresen zusammen und ließ sich auf die Knie nieder, kurz davor wieder anzufangen zu heulen. Er versuchte seine Therapeutin zu erreichen, doch diese ging nicht dran und auch die nächsten dreiundzwanzig Male, die er durchwählte ging sie nicht an ihr Handy. In seinem Kopf malte er sich verschiedene Szenen aus, warum sie nicht seine Anrufe entgegennahm und eine war schlimmer als die andere. Verzweifelt ließ er sich hinter der Theke auf den Boden sinken und starrte vor sich  hin, während ihm die Tränen ohne Halt übers Gesicht liefen. Voller Zuversicht redete er sich ein… Nein, er musste daran glauben, dass heute nichts Schlimmeres geschah. Doch das Schlimmere ließ nicht lange auf sich warten und so kamen drei Stunden später drei Jugendliche herein. Sie rissen die Sachen aus den Regalen, schlugen Scheiben ein und kamen lauthals lachend um den Tresen herum, um die Kasse auszurauben. Dort am Boden entdeckte man ihn und mit vorgehaltener Waffe öffnete er die Kasse und dann waren sie wieder verschwunden. So schnell wie es begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Jetzt reichte es ihm, in ihm brodelte es, die Wut und der Hass auf sich, weil er so ein gebrochener Schwächling war und auf die anderen Menschen, weil sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen konnten.

Während er ganz langsam und wie in Trance die Regale zurecht rückte und die Produkte einräumte, hatte den Überfall wohl jemand mitbekommen und die Polizei gerufen, denn er hörte, wie sich Sirenen näherten. Es dauerte keine drei Minuten, da waren zwei Streifenwagen mit Blaulicht vorgefahren, im kleinen Schuppen standen sechs Polizisten, der Eingang zur Tankstelle mit Absperrband gesichert und Samuel wurde nach draußen zu einem Rettungswagen geführt. Er bekam mit, dass er angesprochen wurde, doch hörte sich alles wie durch Watte gedämpft an und er verstand kein Wort, was zu ihm gesagt wurde. ,,Herr Santis? Herr Santis, hallo!?”, hörte er eine weibliche Stimme ihn ansprechen, irgendwoher kannte er diese Stimme, sie war seltsam vertraut, aber gerade konnte er sich weder entsinnen noch einen einzigen klaren Gedanken fassen. Vor seinen Augen verlief sein vorheriger Job und Dinge, woran er Spaß hatte und sicherer war als hier, vorbei. Er hatte alles verloren.

Vorher war er ein hoch angesehener Mann gewesen, doch seit dem Arbeitsunfall damals durfte er nicht mehr dort arbeiten und hatte als armer Schlucker nur noch Jobs als Tankstellenwart angeboten bekommen. Dabei war er noch nicht einmal schuld daran gewesen, denn es war das Projekt eines Anderen gewesen, das den Unfall verursachte. Sicher hatte er ihm ein paar Materialien geliehen, hier und da ein paar Tipps gegeben, aber nichts davon hätte dazu führen können. Was genau war an jenem Tag passiert? Samuel gab sich immer noch die Schuld, wusste aber gleichzeitig, dass er unschuldig war. Hätte jemand anderes dem Kollegen geholfen, hätte es ihn ebenfalls so getroffen wie ihn jetzt, da war er sich ganz sicher. Andererseits müsste es ihm ja schon von Anfang an und seinen ganzen Erfolgen klar gewesen sein, dass etwas passieren wird, wofür er die Schuld zugewiesen bekommt. Denn dies zog sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben. Erst läuft alles prima, viele Ziele werden erreicht, man feiert Erfolge und zack ist es auch schon wieder vorbei.

Einige Monate zuvor..

,,Herr Santis! Herr Santis, könnte ich Sie kurz sprechen bezüglich des Testdurchlaufs?”, ,,Aber sicher doch Herr Dayeki”, entgegnete Samuel seinem Schüler freundlich. Vor nicht ganz drei Monaten hatte er sein eigenes Studium abgeschlossen und schnell zum Dozenten herausgearbeitet, jetzt stand er da und erklärte seinen Kursteilnehmern alles. Physik war schon immer sein Lieblingsfach gewesen und ab heute durfte er sogar mit an einem Projekt für einen neuen Raketenantrieb teilnehmen und seine Ideen mit einbringen. Samuel fühlte sich mehr als bereit und freute sich sehr darauf, später wieder ins Labor zu gehen, um neue Versuche zu starten. Seit zwei Jahren arbeiteten die Wissenschaftler an einem Materie-Antimaterie Antrieb, sicher wurden schon einige winzige Steps in die Richtung eines funktionierenden Antriebs gemacht, dennoch aber noch nicht genug. Nach dem Gespräch mit seinem Seminarteilnehmer machte er sich auf und zückte seine Schlüsselkarte, um mit dem Aufzug in das vierte Untergeschoss zu fahren. Dort angekommen schritt Samuel schnellen Schrittes den langen Gang entlang, bis er am Ende davon bei seinen Kollegen in der Halle stand. ,,Samuel, da bist du ja endlich, wir warten schon seit zehn Minuten”. ,,Ja, ja, sorry, mich hat grad noch ein Schüler aufgehalten”, erwiderte er gelassen. Er nahm sich schnell eine von den vielen Laborbrillen und gesellte sich zu den anderen Wissenschaftlern, diese hatten sich weiter hinten in der großen Halle schon versammelt und warteten auf ihn. Als er angekommen war, wurde ihm voller Stolz berichtet, dass sie heute durch den Teilchenbeschleuniger ganze sechzig Gramm Antimaterie herstellen konnten. Hinter ihm flüsterte eine Frau mit freudiger Stimme:,, Es ist in einer Minute genau zwanzig Minuten stabil” und starrte weiter das kleine Gefäß in der Mitte einer riesigen doppelverglasten Kugel an in welcher ein künstliches Vakuum erschaffen wurde. ,,Wir brauchen aber eher noch mehr davon. Dann müssen wir es nur noch irgendwie in unseren Antrieb bekommen, das richtige Mischverhältnis mit Materie herausfinden und sehen, wie man es auch ohne seine künstliche Umgebung in Stand hält”, raunte ein Mann weiter vorne in der Reihe. Ja, das waren wohl noch einige Hürden, die sie noch zu überwinden hatten, aber dafür waren sie ja in der Wissenschaft, um genau das herauszufinden. Nach fünfundvierzig Minuten tat sich etwas in dem winzigen Gefäß, die Moleküle darin kollidierten und weg war die ganze Arbeit, weg war die Antimaterie. Zwei seiner Arbeitskollegen gingen hinein und holten das Gefäß, nachdem das Vakuum aufgelöst wurde. Also begann ihre Arbeit wieder von vorne, sie hatten es geschafft sich immer wieder langsam zu steigern, am Anfang hatten sie nur 0,03 Gramm davon und es war so instabil gewesen, dass es nach nicht einmal dreißig Millisekunden wieder weg war. Als hätte es überhaupt nie existiert.

Sieben Monate später hatten sie es geschafft vierhundert Milligramm Antimaterie zu bergen und es mit der richtigen Menge an Materie zu mixen. Seit vierundzwanzig Stunden hielt es nun und die Werte blieben weiter stabil, also wagte Samuel den nächsten Schritt und sie nahmen Stück für Stück das künstliche Vakuum aus der Plastik-Metall Bubbel aber zu aller Verwunderung blieb die kleine Teströhre und auch ihr Inhalt beständig. Bernd nahm das Glas und trug es vorsichtig hinüber zum Antrieb, dieser war schon in eine kleine Drohne eingebaut worden und wartete darauf abzuheben. ,,Na dann lasst uns das mal ganz vorsichtig einschrauben”,  sagte eine Frau zur Linken neben Bernd. Doch ihr Kollege war so aufgeregt und schwitzte so stark, dass ihm doch langsam das Röhrchen zwischen seinen Fingern entglitt. ,,Tut mir leid!”, rief er als das Röhrchen ihm schließlich ganz entglitt und er es fallen ließ. ,,Du musst echt mehr zur Ruhe kommen bei sowas, das kann gefährlich werden”, ihn schaute ein bekanntes Gesicht von der Seite an, ,,Ja ich weiß, beim nächsten Mal werde ich vorsichtiger sein”, erwiderte er und sah beschämt zu Boden. Genau an die Stelle, an dem der Antrieb Input liegen sollte, doch da lag nichts. Langsam schoben sich mehrere Hände in sein Blickfeld, doch er konnte sich weder bewegen noch die Hände ergreifen. Als er sich nicht vom Fleck rührte spürte er wie er gepackt wurde und zu dem Sofa im Pausenraum gebracht wurde. All das bekam er aber nur am Rande mit, denn der Schock saß noch tief in seinen Knochen, wäre das Kraftfeld, welches die Antimaterie-Materie darin hielt ausgefallen, dann hätte dies den Tod für ihn und schwere Verletzungen für seine Kollegen zur Folge gehabt. Nun aber war die Frage, wer hatte das Teil denn jetzt. In dem Moment als er sich diese Frage stellte, kam die Frau von vorhin ins Pausenzimmer und fragte ihn ob alles in Ordnung sei. ,,Marion?”, ,,Ja?”, ,,Danke dir”, sagte Bernd, als sie ihm das erfolgreich Experiment auf einem Tablet zeigte. Scheinbar hatte sie es aufgefangen und als er im Pausenraum war, wurde es doch noch installiert und getestet. Der Antrieb funktionierte, er hörte alle jubelnd Richtung des Pausenraums laufen. Es dauerte keine Minute, da standen alle seine Kollegen im Zimmer und umringten ihn, boten ihm Tee, Kaffee und wer weiß sonst noch was an. Doch er lehnte alles ab. Samuel kam auf ihn zu und meinte freudestrahlend:,, Das hätte zwar heikel werden können, aber du hast es geschafft, du hast uns weiter gebracht. Als du das Gläschen fallen ließt, hat sich noch ein weiteres Element damit verbunden. Du hast die ultimative Formel erschaffen, du Genie. Nachdem ein wenig Eisenstaub hinein geriet, fing es plötzlich an, in Regenbogenfarben zu leuchten, statt zu verschwinden, wie wir dachten, aber sieh nur die Drohne, sie fliegt”. Alle freuten sich so sehr, da konnte Bernd gar kein Trübsal mehr blasen und wurde mit der, auf des Erfolgs basierenden guten Laune, angesteckt. ,,Komm, wir machen Feierabend und gehen noch ein Bier trinken”, wurde Bernd aufmunternd von einigen anderen eingeladen und er sagte zu. So ging wieder ein Tag zu Ende, doch diesmal mit zweimal mehr Erfolg als in den letzten fünf Jahren.

,,Herr Trimart, kommen Sie , ich gebe Ihnen einen aus. Das war ein hervorragendes Experiment heute und ein bedeutender Fortschritt, ich bin sehr stolz auf Sie”, lobte Samuel seinen Kollegen, nachdem er sich neben ihn gesetzt hatte. Dieser nippte nur still an seinem Bier und starrte schweigend vor sich hin. Samuel legte einen Arm um Bernd und meinte:,,Hey alles gut, ich weiß, dass Sie es nicht haben fallen lassen wollen aber sehen Sie es so, keiner wäre auf die Idee gekommen den Inhalt G-Kräften auszusetzen, das war die Lösung, die wir schon soo lange gesucht hatten. Also Kopf hoch, das gibt eine Gehaltserhöhung und für Sie vielleicht sogar eine Stufe weiter nach oben auf der Karriereleiter”. ,,Stimmt, damit könnten Sie Recht haben, dann kann ich wenigstens nichts mehr fallen lassen, weil ich so nervös bin”, erwiderte Bernd mit gesenktem Kopf. In der Zwischenzeit hatten sich auch die anderen Kollegen sich um die beiden geschert. ,,Auf Herrn Trimart!”, riefen sie und stießen ihre Gläser aneinander. Widerwillig stieß er mit den anderen an, trank aus und ging. Am nächsten Morgen kam es so, wie Bernd am Vorabend erzählt wurde. Der Chef kam, beglückwünschte sie alle, verkündete eine Gehaltserhöhung, da sie nun drei Jahre allen anderen Wissenschaftlern voraus waren und Bernd wurde zum Projektleiter ernannt. Er sollte den Bau zur Fertigstellung des großen Antriebs, der für ein Schiff im Orbit sein sollte, anleiten und beobachten. Die oberste Priorität war natürlich geheim zu halten, dass es fast schon soweit war, den Antimaterie-Antrieb einzusetzen. ,,Herr Santis, könnten Sie bitte kurz in mein Büro kommen?”, fragte Bernd. Zwei Minuten später war Samuel bei Herr Trimart im Büro, die Tür war noch nicht einmal ganz geschlossen, als er schon mit dem Gespräch begann. ,,Könnten wir uns nicht duzen? Das wäre mir sehr viel lieber”, ,,Sicher, wenn das erwünscht ist, ich meine du bist doch jetzt der Chef hier”, gab Samuel zurück. Bernd schien erleichtert, ihm war es noch nie leicht gefallen beim Sie  zu bleiben, das hatten auch alle anderen schon von Anfang an gemerkt und ihn bei Formellen dingen was an den Chef der Firma ging sehr viel Unterstützt. Außerdem hatten sie ihn jedes Mal wieder Tatkräftig unterstützt und hatten ihn immer wieder aufgemuntert und motiviert. Samuel war der letzte gewesen, der in das Büro gerufen wurde. ,,Weißt du Samu, ich hatte die ganze Zeit über Angst, wie du auf mich reagieren würdest wenn ich dich anspreche, daher hatte ich auch viel abstand gehalten. Ich möchte mich ausdrücklich bei dir entschuldigen”. Er war sehr überrascht: ,,Aber wie kommst du denn da drauf?”, fragte er Bernd und machte eine besorgte Miene. Bernd hatte verstanden also entschloss er sich offen zu reden und schüttete ihm all seine Sorgen aus. Samuel war sichtlich überrascht über alles was seinen Kollegen bedrückte. ,,Jetzt setz dich mal hin und hör mir zu Bernd. Der Posten als Aufseher war mir immer soweit egal, tatsächlich war ich damit auch nie zufrieden, weil ich nicht im Labor selbst arbeiten durfte sondern nur diesen Papierkram erledigen musste. Du hast dir diesen Posten mehr als nur verdient, wenn du dich damit sicherer fühlst als unten im Labor ist das völlig legitim”, beruhigte er Bernd erst einmal nachdem dieser sich auf den Sessel hinter dem großen Schreibtisch gesetzt hatte. ,,Außerdem helfen wir dir doch alle weiterhin, ganz gewiss wird dich auch niemand hassen dafür, dass du so schnell aufgestiegen bist. Weil weißt du Bernd? Jeder kommt hier in seiner eigenen Geschwindigkeit weiter, manche brauchen länger und andere sind eben schneller und du mein Freund hast halt glück. Du arbeitest nun auch schon dreißig Jahre hier unten im Keller des Gebäudes und hast es mehr als verdient. Nur weil wir jetzt sozusagen die Rollen getauscht haben und du jetzt mein Chef bist, heißt das nicht dass wir keine Freunde mehr sind oder sein können. Ich hatte die Wahl bei euch bleiben, aber dann unter dir sein oder nochmal ein Posten weiter aufsteigen, ich hatte mich dazu entschlossen, euch nicht zu verlassen, egal wer von meinen Kollegen über mir sitzt”, erklärte Samuel.

Bernd ?s Miene entspannte sich zusehends während des Gesprächs und danach wurde es sehr ausgelassen auf der Arbeit. So vergingen vier weitere Jahre, bis der Antrieb komplett fertiggestellt und fertig war. Dieser Antrieb wurde mehrfach für kleine Shuttles hergestellt und war erfolgreich bei Testflügen. Während der Testflüge bekam man aus anderen Ländern zu hören, dass ihre Antriebe in die Luft flogen oder plötzlich aufhörten zu arbeiten und viele andere Dinge. Nach zwei weiteren Jahren ließ ihre Firma hin und wieder ein paar kleine Details nach außen an die Öffentlichkeit dringen und das sorgte dafür, dass viele andere Wissenschaftler kamen und sehen wollten, was wir geschafft hatten, doch gab niemand sehr viel preis. Der Fertige Antrieb wurde in ein Forschungsschiff eingebaut, welches am Folgetag abheben sollte und unserer Regierung einen Sieg davon ringen sollte, doch soweit sollte es nicht kommen. Bernd verliebte sich in Marion und brachte sie während der Abendfeier im Gebäude ins Labor. Er führte sie in das Schiff und zum Antimaterie Antrieb. ,,Er ist so schön”, flüsterte sie und lehnte sich an Bernd ?s Schulter. ,,Da hast du recht, hat aber auch lange gebraucht, ihn fertig zu bekommen”, stimmte er ihr zu. Sie verließen das Schiff und gingen zurück zur Party, allerdings hatten sie nicht mitbekommen, dass sich jemand mit ihnen auf das Schiff gemogelt hatte und auch als Samuel mit Bernd nach der Party nochmal nach dem rechten sahen, waren sie nicht beunruhigt als sie einen Techniker an Bord antrafen auch wenn sie ihn nicht kannten. Die beiden Männer halfen ihm noch eben ein paar Werkzeuge zu finden, die er verlegt hatte und gingen wieder. Am nächsten Morgen war es soweit, alle hatten sich schon auf dem Schiff eingefunden und warteten auf die beiden Herren. ,,Na macht mal hinne, wir wollen schließlich noch was sehen da oben, bevor wir wieder landen müssen!”, rief Marion von der Laderampe aus und winkte freudig. Drinnen angekommen schloss sich die Luke und mit ein wenig geholper ging es auf nach oben. Durch die Lautsprecher wurde unter lautem Jubel durchgesagt, dass sich die Crew doch bitte festhalten sollte, da nun beschleunigt wird und das Wissenschaftlerteam sich doch bitte im Maschinenraum einfinden sollte. Auf dem Weg dorthin wurde Samuel durch die Wucht der Beschleunigung gegen eine der Wände geschleudert und Bernd brachte ihn auf die Krankenstation. Ihm selbst ging es gut und er machte sich wieder auf den Weg in den Maschinenraum. Sie waren noch nicht einmal fünfzig Meter vom Boden abgehoben, da gab es plötzlich einen riesigen Knall. Alle Alarme, die das Schiff besaß, gingen an und überall im Schiff hörte man Schreie und hörte Leute wie wild durch die Gegend rennen. Dann war es still und alle dunkel, als Samuel wieder zu sich kam, lag er in einem Krankenbett, aber nicht mehr auf dem Schiff. ,,Wo sind meine Kollegen, wo ist Bernd, warum bin ich nicht mehr auf dem Schiff, wo ist das Schiff?”, all diese Fragen sprudelten aus ihm heraus, während er panisch versuchte aus dem Zimmer zu laufen, doch die Krankenschwester und der Infusionsschlauch hielten ihn zurück. Er gab sich geschlagen und setzte sich wieder hin. ,,Es tut mir leid ihnen das sagen zu müssen aber sie sind der einzige Überlebende, nachdem der Antrieb des Schiffes in die Luft flog und den Großteil des Schiffes vernichtete, sowie die gesamte Crew hatten wir vermutet nur Leichen vorzufinden aber durch ein glück haben sie überlebt”, wurde ihm berichtet. Samuel bat die Schwester zu gehen um allein zu sein, da überkam ihn Verzweiflung, Trauer und Schuldgefühle. aus diesem Ball aus seelischem schmerz wurde Wut und er begann im Zimmer zu randalieren, bis man ihm ein Sedativum spritzte war er nicht zu bändigen. Nachdem er für sieben Tage weder gegessen, getrunken noch mit irgendjemandem gesprochen hatte, schickte man eine Therapeutin zu ihm rein. Frau Hyrmen war äußerst vorsichtig, sprach langsam und saß auch noch bei ihm, wenn er gar nicht redete. Des Öfteren kamen Leute vom Kommissariat oder von der Regierung angeheuerte Militärchefs, doch nahm sie ihn immer in Schutz und erklärte, dass sie noch mehr Zeit brauchten. Nach vielen weiteren Wochen brachte er es endlich übers Herz, sich ihr zu öffnen und zwei Wochen darauf auch den Behörden und der Miliz. Doch bis dahin hatten schon andere Gerüchte und gewisse News die Runde gemacht. Nun wurde er beschuldigt, den Antrieb absichtlich manipuliert zu haben und die Person, welche sich als Techniker ausgab, war einer der Reporter, welcher Filmmaterial nutzte, auf dem er und Bernd zu sehen waren, und es stand Aussage gegen Aussage.  Bis das geklärt wäre, würde er in kein Forschungszentrum mehr einen Fuß setzen dürfen und so begannen Gerichtsprozesse, Verhöre, die Therapie und die Monate, in denen er sich von einer zur nächsten Arbeit hangelte.

Gegenwart..

Er lag in einem Krankenwagen und war am Ende. Das Loch zu seinen Füßen wurde immer größer, dem Abgrund konnte er bald nicht mehr ausweichen und würde hinein fallen um nie wieder zu kehren. Frau Hyrmen regelte alles mit der Polizei und nahm in einem Gespräch seine Aussage auf, welche sie dann an die Polizei weiter reichte. Das alles belastete ihn so sehr, dass er wieder fast einen Monat weder gegessen noch getrunken hatte, er war so schwach, dass es ihn langsam auffraß. Der Notarzt hatte ihm derweilen einen Infusion gesteckt, da er ziemlich dehydriert war. Samuel linste an all den Leuten im Krankenwagen vorbei und sah, dass noch mehr Polizei, Spurensicherung und ein Leichenwagen angerückt waren. So viel Blaulicht hatte er zuletzt bei der großen Explosion gesehen, scheinbar war der Grund für den Geruch und die Ratten bei den Mülltonnen doch nicht der Müll selbst gewesen. Scheinbar hatte jemand dort zwischen dem ganzen Dreck eine oder mehrere Leichen abgelegt und wieder war er der verdächtige, da er der einzige hier weit und breit war. Als Samuel so darüber nachdachte, fand er es schon sehr merkwürdig, als er die Bilder zu den Opfern sah. Viele von ihnen sahen den Leuten ähnlich über die er sich immer in den therapiestunden ausgelassen hatte, weil sie nicht freundlich zu ihm waren. Er berichtete der Polizei, dass wenn er so nachdachte, schon früher immer wieder vereinzelt Personen über welche er sich beschwert hatte einige Tage danach verschwunden waren. Das alles hatte angefangen seit er in Therapie ist. Samuel wurde weiter über alles ausgefragt, denn ihm wollte keiner glauben, dass er nicht gewusst hätte was mit den Leuten davor passiert wäre und auch mit den hier gefundenen Leichen. Manche waren nur noch Skelette, andere mäßig bis stark verwest und drei waren sogar noch sehr frisch. Getrocknetes Blut klebte am Hals aber allen fehlten irgendwelche Körperteile und andere sahen wieder aus als fehle nichts. Er lies einen erschrocken einen erstickten Aufschrei ertönen. ,,Ah…  das sind die Täter von gestern vom überfall”, erzählte er dem Polizisten, welcher ihm gegenüber saß und deutete auf die drei jugendlichen auf den Fotos vor ihm. ,,Und warum sollten wir ihnen glauben, dass sie sie nicht getötet und dort versteckt haben?  Wir haben einen anonymen Anruf erhalten, der sie dafür verantwortlich macht, dass diese drei gestern nicht nach Hause kamen und da alle hinter ihrem Laden gefunden wurden, können sie nicht davon wussten. sie sind grauenvoll”, wurde ihm mit vorwurfsvollen Blick unterstellt. ,,aber schauen sie doch auf meine anrufliste, ich habe den Rest der Nacht mit meiner Therapeutin telefoniert…”, ,,mehr beweise haben sie aber nicht und frau Hymen kann ihnen kein Alibi für die ganze Nacht geben, denn wenn sie genau hinsehen haben sie um vier Uhr sechsundfünfzig das Gespräch beendet”, wurde er forsch unterbrochen. ,,wir wissen dass sie hinten Schutzraum sich eingerichtet haben um dort zu wohnen”, ,,welcher Schutzraum? es gibt doch nur draußen, den Laden, das Klo und den Pausenraum welcher gleichzeitig das Lager ist”, erwiderte er. ,,Es hängen aber überall Fotos von ihnen”, entgegnete der Detektiv ihm gegenüber und legte ihm Bilder aus dem Raum vor die Nase, darauf war er bei allen möglichen Aktivitäten zu sehen und viele Zeitungsausschnitte zum Vorfall vor einigen Monaten. es waren Situationen in denen er sich nie hätte selbst fotografiert oder fotografieren lassen. Samuel war sich sicher, er wurde heimlich gestalkt.

Samuel wurde, nachdem er viele Stunden lang verhört worden war, nach Hause geschickt. Er versuchte schlaf zu finden aber es war ihm nicht möglich, denn der ganze Tag spukte ihm immer noch im Kopf herum und in zwei Stunden musste er auch schon wieder auf Arbeit sein, da sein Chef ihn angerufen hatte um ihm mitzuteilen, dass ihm trotz all dem keine Pause vergönnt sei. Als er bei der heruntergekommenen Tankstelle ankam lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Jedes knarren des Holzdachs war ihm unheimlicher denn je und er hatte das Gefühl, dass der Schatten der Hütte auf ihn zu wanderte um ihn zu verschlingen. Samuel wollte auf der Stelle wieder umkehren, aber dann hätte er noch mehr Ärger am Hals, also entfernte er die Absperrbänder und öffnete die Ladentüren. Ihm kam es vor, als wäre das Quietschen und Knarren des alten Gebäudes lauter als je zuvor, er riss sich zusammen und schaltete die Lichter ein. laut klickend flimmerten die alten Leuchtstoffröhren an der Decke, ihn beschlich das Gefühl, beobachtet zu werden und als er sich umdrehte, erschrak er. samuel zückte sein handy, denn er war sich sicher etwas gesehen zu haben, was sich auf ihn zu bewegte, doch als er den Kamera Modus starten wollte war es auch schon wieder vorbei, denn die Leuchtstoffröhren waren in Dauer Beleuchtung übergegangen und gaben wieder ihren üblichen monotonen Summton von sich. Schnell wählte er die Nummer seiner Therapeutin, diese versuchte ihn zu beruhigen und davon zu überzeugen, dass er sich das nur eingebildet hatte, weil am heutigen Tag so viel los war. Doch er wusste was er gesehen hatte und versuchte sie davon zu überzeugen. Diese Phänomene wiederholten sich immer öfter aber ein Foto schaffte er nie zu schießen. eines Abends meinte frau Hyrmen, dass sie den nächsten Abend wohl zu seinem Arbeitsplatz kommen wollte um sich selbst davon ein Bild zu machen. Samuel wartete während sie ihr Auto abstellte, er schloss den Laden auf und schaltete das Licht ein. Es war wieder da, das etwas, doch glaubte frau Hyrmen ihm nicht, da sie es selbst scheinbar nicht sehen konnte. Sie wollte gerade wieder gehen, da fragte er sie: ,, Sagen sie mir bitte dass sie das da auch nicht sehen”, und deutete auf die Laden Theke. ,,doch ich seh das”, meinte sie und rief bei der Polizei an. wenige Minuten später war diese auch vor Ort, der Officer war erstaunt als er das auf dem Tresen sah. Beide bestätigten dass niemand hier sein konnte, da die Tankstelle erst drei Minuten vorher offiziell geöffnet wurde. Auf dem Tresen lag ein Päckchen aus welchem eine dünne spur Blut lief. Der Polizist nahm es mit und als es auf dem Revier geöffnet wurde, war dort etwas in Papier eingewickelt. als das blutdurchtränkte Papierfetzen entfernt wurde, waren alle in Aufruhr, es war der Daumen einer Leiche von hinter den Mülltonnen. eine Woche später, Samuel hatte die Erscheinung im flackernden licht nicht mehr erblickt, lag bei der Aufschließung wieder ein Päckchen auf dem Tresen und er rief wieder die Polizei. Diesmal fanden sie einen gefrorenen Unterschenkel in einem länglichen Paket, es machte überhaupt keinen Sinn und Samuel wurde wieder beschuldigt, er würde das absichtlich machen. Als die gefundenen Leichen identifiziert wurden, stellte man fest, dass es bis auf die drei Jugendlichen alles frühere Angestellte von dort waren. Er nahm den Laden genauer unter die Lupe. Schließlich fand er, als er an der Spülkasten Schnur zog, einen Zettel, welchen er las, bevor er ihn zur Polizei brachte. dort stand in schnörkeliger Handschrift gekritzelt:

‚Wenn du diesen Zettel gefunden hast ist es noch nicht ganz zu spät, kündige und komm nie wieder hier her. Wenn du die Gestalt im Fackellicht gesehen hast, dann ist es zu spät, denn sie wird dich überall hin verfolgen bis du auch hinten im Müll landest. Sicher fragst du dich warum und wer, laut legenden ist das der ursprüngliche Besitzer des Grundstücks welcher noch immer wütend ist, weil hier eine Tankstelle gebaut wurde. er hatte geschworen jeden heimsuchen der sein Grundstück betritt und zu töten wer wiederkehrt. Ich möchte jeden warnen der sich hierher wagt.‘

Und so folgten noch viele Monate, in denen weitere Pakete von einem ominösen Versender auftauchen. Samuel rief jedes Mal die Polizei, welche immer mehr verwundert war. So folgten ein Bein, eine sorgfältig sezierte Iris, Steißbein, Darm, ein Knochen des Unterarms, ein gefrorenes rechtes Ohr auf einem Schaschlikspieß, Nieren und einiges mehr. Alle waren verwirrt, keiner wusste was das sollte und auch war es viel zu unregelmäßig, als dass es Sinn machen würde. Samuel hatte es geschafft, diese Phänomene weitestgehend zu ignorieren und schob weiter seine Schichten. Doch wurde ihm das ganze Geschehen insgeheim immer unheimlicher und er wusste weder ein noch aus. Eines Tages stoppte alles auf mysteriöse Weise, wochenlang war Ruhe, keine Pakete und keine Erscheinungen mehr. Samuel war erleichtert und auch das Kommissariat atmete auf, doch konnte keiner ahnen, dass sich dabei bereits Schlimmeres anbahnte. Es war der letzte Abend für den Polizisten Merk, den er noch mit Samuel an seinem Arbeitsplatz verbrachte, bevor er wieder zurück an seine Schreibtischarbeit musste. Herr Merk war jeden Abend fünf Minuten vorher da oder kam gleichzeitig mit Samuel an der alten Tankstelle an. An diesem Abend hatte der Bus wieder Verspätung und Samuel kam erheblich später. Er schaute sich auf dem Parkplatz um, dort stand der Streifenwagen von Herrn Merk, doch war dieser nicht zu finden. er rief beim Kommissariat an und fragte ob heute ein anderer Kollege geschickt wurde aber als man das mit einem nein beantwortete bekam Samuel Panik. Der Herr am Telefon der zentrale war freundlich, versuchte ihn zu beruhigen und schickte eine Streife zu ihm. Samuel wartete, bis die Kollegen da waren und beendete erst dann das Gespräch mit dem netten Herren am Handy. Das Auto landete direkt neben ihm und es sprang eine Dame heraus, neben ihr eine Überwachungsdrohne, die ihm gleich bedeutete, er könne jetzt den Laden aufsperren. Sie stellte sich kurz als Frau Martz vor und begann dann mit ihrer Arbeit nach ihren Kollegen zu suchen. Er tat alles wie immer, erklärte wie sonst immer alles standardmäßig lief, im Auto von Herrn Merk lag sein Notizheft herum. aus den Notizen konnte sie entnehmen, dass er die Wahrheit berichtete. Frau Martz war noch hinter dem Laden dabei, die Umgebung auszuleuchten, da vernahm sie einen Schrei, der durch Mark und Bein ging. schnellen Schrittes lief sie nach vorne und durch die Eingangstür des Ladens, Samuel hatte währenddessen das Licht eingeschaltet und der Anblick, der sich bot, war grauenhaft. Die Drohne überflog sofort alles was zu sehen war, nahm es auf und schickte es sofort an das Revier. im Laden selbst lag Herr merk, tot, die Kehle war aufgeschlitzt worden und überall an, in den Regalen,  an der Decke und an den Wänden klebte Blut. Wie war er hier nur reingekommen und was hatte ihn umgebracht, der laden war abgesperrt gewesen und kein Mensch schneidet sich einfach mal so die Kehle auf. viele Extremitäten waren gebrochen worden und Augen herausgerissen, wie die Obduktion dann bestätigte, das passierte, als er noch lebte und dabei war er nicht mal gefesselt. Alle waren mehr als verwirrt, in Trauer und geschockt. 

Am Folgetag wurde die Beamtin mit ihrer Drohne mitgeschickt, alles war wie immer, sie öffneten den Laden, räumten Waren ein und sortierten Zeitschriften. hin und wieder flackerte das Licht, scheinbar waren die Röhren fast ausgebrannt aber neue gab es nicht. Das Flackern wurde immer mehr, bis Samuel einen Schrei aus dem vorderen Teil des Ladens hörte und aus dem Pausenraum gerannt kam. Er sah fast gar nichts, das Licht flackern so stark, dass er fast nichts erkennen konnte. Die Drohne lag auf dem Boden und er konnte hören, wie ihr viele ihrer Knochen gebrochen wurden, sehen wie sie in der Luft hing und ihn mit Angst erfüllten Blick anschaute. Er nahm die Drohne und schaltete sie ein, damit auch das Revier mitbekam, was gerade passierte. Er schrie in die Kamera, es sollte doch jemand helfen kommen, rannte zu Frau Martz, zog an ihr und versuchte sie zurück auf den Boden zu ziehen, doch es war, als hinge sie an Stahl oder anderen stabilen Materialien. Sie flüsterte noch: ,, Hilf mir”, in diesem Moment riss etwas ihr die Augen heraus, sie wurde ohnmächtig und ihr wurde die Kehle aufgerissen, dann fiel sie zu Boden. Das Blut floss nur so heraus, es war totenstill. Samuel schnappte sich die Drohne und rannte nach draußen, auf dem Parkplatz waren Rettungswagen und viele weitere Polizisten, er ließ die Drohne der toten los und dachte schon er wäre in Sicherheit. Doch er kam nur bis kurz nach der Eingangstür, als ihn etwas von hinten packte und in den Laden zurück zog. Die Zapfhähne fielen aus ihren Halterungen und Flüssigkeit lief daraus, doch roch es nicht nach Wasserstoff sondern nach eisen. jeder wusste das war Blut, von innen hörte man gequälte Schmerzensschreie und mit einem Schlag war alles vorbei, die schreie hörten auf als Blut an die Glastüre spritzte und die Worte auftauchten: Geht oder ihr seid die nächsten. Dann gingen die Lichter aus und die Tankstelle war dunkel und gespenstisch still. Geschockt machten sich alle fort vom Ort des Geschehens, seither darf man sich nur noch nähern, wenn es Tag war und einige Jugendliche gingen dorthin für Mutproben. Trotzdem konnten manche beobachten, wie nachts die Lichter angingen und es aussah, als würde jemand im Shop stehen und auf Kunden warten.