Bild der Autorin April Wynter neben ihrem neuen Buchcover sowie einer Illustration

Nachklapp: Gipfelbasilisk traf April Wynter

Auch hier klickt links auf das Bild oder hier, um zu Aprils Crowdfunding zu gelangen. Es läuft noch bis zum 30.04.2025.

Am vergangenen Montag hatte ich die reisende Autorin April Wynter zu Gast. Ich habe mit ihr über ihr Crowdfunding gesprochen, sie hat aus ihrem neuen Buch »West Highland Love« vorgelesen und anhand einer Slideshow berichtete sie über ihre Erlebnisse auf dem namensgebenden West Highland Way. Ein voller Abend also, aus dem ich mit vielen neuen Erkenntnissen und spannenden Eindrücken gegangen bin. Der Stream ist zurzeit noch auf Twitch online und kann bis zum 05.05.25 nachgesehen werden.

Wer ist April Wynter?

April hat sich als Selfpublishing-Autorin mit einer großen Portion Reiselust längst einen Namen gemacht. »West Highland Love« ist schon ihr siebter Roman – ein gutes Zeichen dafür, wie viel Herzblut sie ins Schreiben steckt. Ihre weiteren Werke zeigen, wie vielseitig sie unterwegs ist:

  • »Der Spiegel des Drachen«
  • »Das Gift der Mondlilie«
  • »Die Töchter des Meeres«
  • »Lock Down Under – Another Life Trilogie 1«
  • »Nach oben führt auch ein Weg hinab«
  • »Under Flowing Stars – Another Life Trilogie 2«

April bringt ihre eigenen Erfahrungen als Backpackerin und Weltreisende in ihre Texte ein. Ihre Abenteuer liefern ihr nicht nur die besten Ideen, sondern sorgen auch dafür, dass ihre Romane authentisch und echt wirken. Neben dem Schreiben ist sie regelmäßig auf Buchmessen unterwegs und hält Reisevorträge, bei denen sie ihre Erlebnisse mit anderen teilt. Für ihre Bücher wurde sie schon mehrfach für Preise nominiert, zuletzt mit »Der Spiegel des Drachen« für den Seraph 2025.

Schreiben auf Reisen

Aus Autorensicht hat mich natürlich ihr Arbeitsprozess, wie sie auf Reisen schreibt, aber auch wie sie Reiseromane gestaltet, interessiert. Darum hat sie mich noch einmal gedanklich auf ihren Weg mitgenommen, wie ihr jüngstes Buch entstanden ist. 

Wenn sie unterwegs ist, nimmt sie zunächst ihre Gedanken und Ideen mit einer Speech to Text Funktion auf. Etwas, das ich selbst noch nie verwendet habe, mir aber unbedingt einmal anschauen muss. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, Ortsansässige anzusprechen, auch wenn das nicht immer ganz so einfach ist. Gerade auf einem Wanderweg wie dem West Highland Way mit dem schottischen Dialekt kommt es manchmal zu Verständigungsproblemen.

Auf dieser Reise sprach sie aber auch viel mit anderen Wandernden aus verschiedensten Ländern. Häufig teilten sie ihre Geschichten mit ihr, die dann ebenso Platz in ihrem Buch fanden. Neben diesen Methoden sammelte sie aber genauso Informationen in Fachbüchern, Museen vor Ort und durch Online-Recherchen

Bild von den Schottischen Highlands fotografiert auf dem Fernwanderweg: West Highland Way. Du siehst Berge und grüne Wiesen unter einem Blauen Himmel.
Fotoquelle: April Wynter

Während der Reise schoss sie zudem viele Bilder, die im Nachgang nicht nur für ihren Reisebericht genutzt wurden. Da sie bis auf das Lektorat, Korrektorat und die Illustrationen grundsätzlich alles im und am Buch selbst übernimmt, verwendet sie die Fotos auch für Covergestaltung, Marketing und Merch – so auch bei »West Highland Love« . Sie schätzt in diesem Fall die digitale Fotografie sehr, da sie nicht zeichnet und durch Fotomanipulation Bilder entsprechend formen kann.

Wieder zu Hause sichtete sie dann das gesammelte Material. Bei diesem Roman hatte sie als Plantserin schon bevor sie überhaupt losfuhr die Idee zur Geschichte im Kopf, die sich danach zu einem groben Rahmen zum Buch zusammenfügte. Sie brachte anschließend alle Notizen, Ideen und Ereignisse in eine sinnvolle Reihenfolge. Stellenweise wurde ein Erlebnis, etwa die geschenkte Übernachtung in einem Hostel, auch mal an einen anderen Punkt der Geschichte versetzt, weil es dort einfach besser zum Plot passte.

Du siehst eine sogenannte Honesty Box ein kleiner Laden in einem schönen Schuppen mit Tür in dem Wandernde Essen, aber auch Dinge die sie während der Wanderung benötigen kaufen können. Oft sind dort Bezahl QR Codes drin, oder Büchsen in die du das Geld steckst, etwas Bargeld solltest du also dabeihaben.

Hierbei machte sie aber keine Abstriche bei der Wahrheit vor Ort. In der Arbeit im Lektorat etwa fiel auf, dass ein Ereignis eigentlich besser an einen anderen Punkt der Geschichte passen würde. Die Szene benötigte jedoch eine sogenannte »Honesty Box«. Da diese aber nur am Anfang des West Highland Ways zu finden sind und später nicht mehr, hat April der örtlichen Gegebenheit Vorrang gegeben.

Ich fragte sie auch, ob sie es schwer fand, die drei Hauptthemen von »West Highland Love« (Überwindung von Ängsten bzw. das Leben mit einer chronischen Krankheit; die Liebesgeschichte und den Reiseaspekt) unter einen Hut zu bringen. Darauf antwortete sie, dass sich diese Punkte so gut im Schreibprozess ergänzt haben, dass es nicht schwierig war, sie kombiniert einzuarbeiten. 

Im Verlauf des Gesprächs ging sie noch einmal auf den Liebesaspekt in ihrem Roman ein. Ihr ist wichtig, dass eine Liebesgeschichte nicht die Lösung des Problems sein sollte. Ein*e Partner*in soll nicht die Probleme der Protagonist*in heilen. Diesen Trope findet sie nicht gut und will dem deshalb in ihren Büchern keinen Platz geben. Ihr Rat an Autor*innen ist es aber, nicht zu verkopft an Dinge heranzugehen und lieber mit dem Schreiben anzufangen, als gar nicht zu schreiben, denn später kann ein Text immer noch überarbeitet werden.

Die Reise über den West Highland Way

Der zweite Aspekt des Gesprächs waren die Bilder zum West Highland Way, die sie mitgebracht hatte. Neben faszinierenden Landschaften lernte ich einiges über das Thema Fernwandern, das mir bisher unbekannt war. Ich muss da rückblickend ein wenig über mich schmunzeln, weil ich teilweise sehr niedlich reagiert habe. Nachfolgend seht ihr ein Bild von den Dingen, die April auf ihrem siebentägigen Trip dabeihatte. Übrigens: In sieben Tagen 154 km zu laufen, finde ich sehr bemerkenswert!

Du siehst die Dinge die April Wynter mit auf ihre Wanderung genommen hat: Essen, Schlafsack, Zelt etc.
Fotoquelle: April Wynter

Der Rucksack ist eins der wichtigsten Reiseutensilien auf Fernwanderwegen und sollte gut gepackt sein, weil sonst unschöne Blasen auch jenseits der Füße entstehen können. Er sollte maximal 20 % des eigenen Körpergewichtes wiegen. Wer sich doch Blasen reibt, kann zu Damenbinden greifen, wie sie auf ihrer eigenen Reise gemerkt hat.

Ein weiteres wichtiges Utensil sind die Trekking-Stöcke. Gerade bergauf helfen sie, das Gleichgewicht zu halten und nehmen ein wenig die Last von den Knien. Als besonders nützlich hat April Sockenschuhe empfunden. Diese hat sie auf Campingplätzen genutzt. Wenn sie nämlich noch einmal aus dem Zelt musste, konnte sie es so rasch verlassen und musste nicht erst umständlich in die Schnürschuhe schlüpfen. 

Sie berichtete viel über die einzelnen Bilder. Insbesondere ihre Aussagen über die erste Etappe ihrer Reise sind mir sehr im Kopf geblieben. Es ist wohl so, dass ihr direkt zu Beginn des Weges durch einen Wald an einem See entlang wandern müsst. Dabei verläuft die Strecke immer auf- und ab über Gesteinsformationen, über die gar kein gerader Weg führt, sodass ihr immer Felsen hoch- und runter kraxeln müsst. Laut ihr ist nach dieser Etappe aber der schlimmste Teil überstanden.

Einen lustigen Sidefact aus dem Speeddating möchte ich euch in diesem Kontext nicht vorenthalten. April kann keine Karten lesen, weshalb sie gelegentlich völlig neue Routen entdeckt. Der schottische Wanderweg war aber mit Symbolen so gut ausgeschildert, dass es kaum möglich war, sich zu verlaufen.

Warum Crowdfunding?

Ihr Buch »Der Spiegel des Drachen« lief so gut, dass sie eine größere Summe investieren musste, um Nachdrucke zu bestellen. Hierbei ist es so, dass der Vertrieb erst neunzig Tage später das Geld der Verkäufe ausschüttet, sodass sich die Investition nur langsam auszahlt. 

Buchdruck kostet viel und sie möchte versuchen, mit dem Crowdfunding ebendiesen Druck vorzufinanzieren. Sie sieht im Crowdfunding einige Vorteile, insbesondere, dass das Geld im Vorfeld da ist und sie durch die Crowd zusätzliche Produkte finanzieren kann, die sonst nicht entstehen würden. Ein deutlicher Nachteil ist jedoch die viele Arbeit, insbesondere im Marketing, die an einer solchen Aktion hängt. 

Abschluss

Ich könnte noch so viel mehr berichten! Normalerweise dauert ein solcher Stream zwei Stunden, wir haben jedoch überzogen, weil es einfach so spannend war. Um den Beitrag aber an dieser Stelle nicht zu sprengen, verweise ich auf Aprils Reisehomepage West Highland Way. Dort könnt ihr ihre komplette Reise verschriftlicht nachvollziehen. Oder ihr schaut euch einfach das oben verlinkte VOD an – gerade das Speeddating lohnt sich auch! 

Zum Abschluss möchte ich euch noch diesen Gedanken mit auf den Weg geben: Die Protagonistin in »West Highland Love« muss ihre Ängste überwinden und sie traut sich, neues zu entdecken. Ein Thema, das April aufgrund eigener Erfahrungen sehr gut kennt. Deshalb waren ihre letzten Worte im Stream ein Aufruf, etwas für euch zu tun, den ich absolut unterschreiben kann. 

Traut euch Dinge zu, vor denen ihr bisher Angst hattet. Setzt euch viele kleine, erreichbare Ziele, damit ihr Erfolgserlebnisse habt. Rückschläge nähren die Angst. Wagt es, auszubrechen und lasst euch dabei vielleicht von Büchern inspirieren oder von anderen Menschen, um die Dinge, von denen ihr träumt, trotz chronischer Erkrankungen oder Ähnlichem anzugehen. Denn ihr schafft mehr, als ihr glaubt.

Hier findet ihr April:

Homepage: https://april-wynter.de/
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YouTube: https://www.youtube.com/@aprilwynter
Instagram: https://www.instagram.com/april.wynter/
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Weitere Gipfelbasilisk trifft (…)

Dienstag 29.04.2024 – 18 Uhr – Mina Bekker

Vergangene Gipfelbasilisk trifft (…)

Montag 21.04.2024 – 18 Uhr – April Wynter

Mittwoch 16.04.2024 – 18 Uhr – Benjamin Spang

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