Abstraktes Bild, viele Türen. Dunkler Drand. Nur eine ist offen aus der kommt Licht.

Wenn ich einmal groß bin …

Text von: Palandurwen
Beitragsbild von: AdobeStock_287413250
CN: Negative Gedanken

Was willst du werden,
wenn du einmal groß bist?
Was willst du tun?
Drängende Blicke, erwartungsvoll.
Und in meinem Kopf – herrscht Leere.
Denn ich weiß es nicht.

Wann ist das denn: später mal?
Wann bin ich groß – genug?
Wie lange habe ich Zeit dafür?
Und wann bin ich – zu spät?
In meinem Kopf herrscht immer noch Leere.
Denn ich weiß es nicht.

Ein Ziel muss her, eine Antwort.
Alle warten nur darauf.
Es kann nicht sein, dass ich stumm bleibe.
Das weiß man doch, so sagen sie!
Und in meinem Kopf – herrscht Leere.
Denn ich – weiß es nicht.

Feuerwehrfrau und Astronaut.
Humbug oder Kinderkram?
So groß, um solche Träume zu erreichen,
werd ich in diesem Leben
wohl nicht mehr.

CEO und Expertenstatus,
großes Geld und mindestens ein Haus,
Prestige und Ansehen müssen es sein,
Glück und Liebe
kommen dann schon.

Und immer kleiner wird mein Herz.
Immer geringer noch mein Mut.
Das Bohren nach Zielen,
es ist ein nie enden wollendes Rennen,
von dem ich ausgeschieden bin.
Denn in meinem Kopf herrscht Leere.
Weil Ich nicht weiß, wohin.

Was ist falsch mit mir?
Warum hab ich keine Antwort?
Die Blicke werden scheel.
Wie lebst du denn?
Wie kommst du klar?
So völlig ohne Ansporn?

Und irgendwann versiegt die Frage.
Niemand will mehr wissen,
was ich später einmal werde.
Meine Zukunft ist zum Scheitern bestimmt
so ohne Träume, ohne Ziele.
Wie soll man so denn irgendwo ankommen?
Und in meinem Kopf ist langsam keine Leere mehr.
Denn ich beginne zu glauben,
dass sie Recht haben.

Was will ich werden,
wenn ich groß bin?
Wenn mich das erwartet,
will ich vielleicht einfach nichts werden.
Dann bleib ich klein
und sie übersehen mich.
So lange, bis ich
mich selbst nicht mehr sehen muss.