Überschrift "Das Erwachen der Macht" auf Galaxyhintergrund über Bild von einem mit Speisen gefüllten Tisch

Das Erwachen der Magie

Von ©Roalwyn zur Wpd? Aufgabe April 2025

Die Texte wurden nicht lektoriert und korrigiert und geben den Einsendungszustand wieder.


Content Notes: emotionaler Missbrauch, Gaslightning


Der Regen schlug gegen die Fensterscheiben, während Oren schon vor dem Morgengrauen wach war. Er stand auf und grüßte seine Lichtkugel, die mit ihm zusammen erwacht war. Er konnte nicht weiterschlafen und machte sich deshalb daran, seine kleine Hütte gemütlicher zu machen. Er stellte ein Gemälde auf den
kleinen Tisch und verteilte die anderen Kleinigkeiten in der Hütte. Nachdem er fast alles an seinen neuen Platz geräumt hatte, war es schon viel heimeliger in dem Raum. Die Kleider wurden wieder sauber in die Kiste sortiert, dabei fiel ihm sein altes Tagebuch in die Hände. Er legte es auf den Schreibtisch. Magisch zog es ihn an, und er setzte sich hin. Er begann zu blättern. Als er einen Eintrag entdeckte, den er einkreiste, murmelte er: „Jetzt oder nie.“ Oren dachte über die Sache nach. Es gab ein Rätsel in der Familie, das seinen Onkel betraf – und er wollte es lösen.

Langsam graute der Morgen, und sein Licht hüpfte vor ihm auf und ab, dann flog es zur Tür. Oren stand auf und folgte seinem neuen Begleiter aus der Hütte. Der Regen hatte mit dem Sonnenaufgang aufgehört, aber die Tropfen glitzerten noch auf den Blättern und Grashalmen. Zuerst brachte es ihn zu einem Bach, damit er sich waschen konnte. Als er fertig war, führte es ihn zu einem Tisch auf einer großen
Wiese. Dort waren schon einige andere Schüler, und er setzte sich auf einen freien Platz. Er schaute sich um und entdeckte ein Mädchen in einem schlichten Kleid mit einem geflochtenen Zopf. Sie sprach zu ihm:
„Guten Morgen, Oren! Hast du gut geschlafen? Bist du auch schon so aufgeregt?“
Da erkannte er Celi erst wieder.
„Guten Morgen, Celi! Ich hätte dich fast nicht erkannt. Ich habe gut geschlafen, bin aber schon früh wach geworden, weil ich so gespannt bin. Und du?“
„Ich habe mir endlich einen Wunsch erfüllt und trage nicht mehr diese blöden Kleider und den ganzen Schmuck. Kein stundenlanges Dasitzen mehr, nur damit man richtig hergerichtet ist“, sagte Celi.

Aus Richtung des Rundhauses kamen einige weitere Schüler, und einer von ihnen fiel plötzlich auf den nassen Boden. Oren verdrehte die Augen und sagte nur:
„Da kommt wohl Tavron.“
Celi nickte und dachte sich, dass es wohl auch bei ihm ein Problem gab. Tavron setzte sich zu ihnen, grüßte Oren, und als er Celi anschaute, fiel ihm die Kinnlade herunter. Schnell sagte Celi zu ihm:
„Guten Morgen! Lasst uns nach dem Frühstück mal über alles sprechen und uns gegenseitig unsere Geschichten erzählen.“

Jetzt wurde das Frühstück gebracht, und sie machten sich erst einmal über das Essen her. Es war ein einfaches Frühstück aus Früchten, Gemüse, Käse, Brot und Eiern. Nach der Mahlzeit trat der alte Meister vom Vortag mit einigen anderen Personen an den Tisch und begrüßte die neuen Schüler ein weiteres Mal.
„Liebe Schüler, heute fängt für euch ein neues Kapitel in eurem Leben an. Ihr werdet heute Vormittag etwas Zeit haben, diesen Garten der Bildung zu erforschen und eure Mitschüler kennenzulernen. Heute nach dem Mittagsmahl wird es dann richtig spannend. Noch könnt ihr eure Lichtkugeln, die erweckt wurden, sehen – aber wenn ihr lernt, eure Magie zu steuern und zu beherrschen, werden sie in euren Körper zurückkehren. Dann könnt ihr sie spüren und mit ihnen kommunizieren. Lasst uns eure Ausbildung beginnen.“ 

Dann ging er mit den Lehrern wieder davon.

Sofort fingen die Schüler an, untereinander zu reden. Nach einiger Zeit standen sie alle auf und verstreuten sich im Gelände. Oren, Celi und Tavron schlenderten zusammen durch die Gegend und schauten sich alles an. An einem umgefallenen Baumstamm setzten sie sich hin. Nun redeten sie über ihr Leben vor der Schule. Tavron fing an zu erzählen:
„In meiner Familie sind alle Kaufleute, und ich sollte auch einer werden. Aber sie haben mir immer gesagt, dass ich zu langsam, zu faul und zu ungeschickt bin und dass ich so nie ein guter Kaufmann werden kann. Ich habe Angst vor anderen Menschen, weil sie, wenn ich mit ihnen rede, merken, wie dumm und wie langweilig ich bin. Deshalb schweige ich oft und bin unsicher. Ich stolpere über meine eigenen
Füße.“

Er strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, die aber sofort wieder an ihre Stelle zurückkehrte.
„Ich will so gerne meine Ausbildung hier machen und dann in die Welt ziehen, um mein Leben so zu leben, wie ich es möchte und wie es mir gefällt.“

Celi meinte:
„Mach dir keine Sorgen, du wirst deinen Weg finden. Ich glaube nicht, dass du wirklich so bist, wie deine Familie es dir eingeredet hat. Immerhin hast du etwas, was sie nicht haben und auch nie haben werden: Magie. Guck mal auch ich musste andere Wünsche und Vorgaben immer leben und werde da jetzt ausbrechen. Als Adlige hätte ich nie ein eigenes Leben gehabt. Ich wurde mit schönen Kleidern geschmückt und mit Schmuck behangen. Meine Haare wurden jeden Morgen frisiert, aber keiner wollte meine Meinung zu Problemen hören. Ich sollte nur eine lebende Puppe sein, die zu gegebener Zeit politisch oder wirtschaftlich gut verheiratet wird. Jetzt kann ich durch die Schule meinen eigenen Weg gehen, weil ich eine Alternative habe. Es wird alles gut für uns, Tavron.“
Sie lächelte ihn an, und er fühlte sich schon etwas besser.

Nun erzählte Oren:
„Ich bin aus einer Handwerkerfamilie und wäre auch Handwerker geworden wie alle anderen. Ich hätte das nicht schlimm gefunden, aber ich habe mich auch nie richtig darüber gefreut. Es hat sich einfach nie die Frage gestellt, was ich möchte. Im Moment habe ich nur einen Wunsch, aber noch keine wirklichen Zukunftspläne. Vor etwa 20 Jahren ist der Bruder meiner Mutter verschwunden. Keiner redet darüber, aber es muss etwas Schlimmes passiert sein. Ich würde gerne das Geheimnis lösen.“

Die drei redeten noch lange und überlegten sich, was sie alles nach der Schule machen könnten. Nachdem sie alle Ideen durchgespielt hatten, fragte Celi:
„Wie wurden eigentlich die Kugeln eingefärbt und unsere Magieform entdeckt? Ich habe nur der Geschichte zugehört und plötzlich gedacht, wie wichtig doch Wasser für das Leben in unserer Welt ist.“

Oren meinte, dass es bei ihm ähnlich war, er hatte daran gedacht, wie schwer das Leben ohne Pflanzen wäre und wie wichtig sie für alle sind. Tavron schaute die beiden an und sagte:
„Ich habe gedacht, wie jeder Mensch und jedes Tier wichtig ist für die Gemeinschaft. Selbst die Klapperschlangen, die so verachtet sind, haben einen Nutzen für alle.“

Durch die langen Gespräche war die Zeit für das Mittagessen gekommen, und die Lichter brachten sie zurück zu dem Tisch auf der Wiese. Sie setzten sich auf ihre Plätze und begannen mit den anderen zu essen. Nach der Mahlzeit traten die Lehrer an den Tisch, und die Schüler wurden in Gruppen getrennt. Oren ging mit den Schülern mit einer grünen Kugel zum Wald. Tavron und Celi schlossen sich ihren Gruppen an.

Als die Gruppe den Waldrand erreichte, sollten sie sich auf den Boden setzen. Der Lehrer stellte sich vor die Gruppe:
„Ich bin Alraun Weidenbart für euch: Meister Weidenbart. Ich bin hier Lehrer für die Magie der Pflanzen und Bäume und werde euch in eure Magie einweisen. Heute werden wir euch mit eurer Magie bekannt machen und euch mit ihr verbinden. Ihr werdet lernen, wie ihr eure Magie spüren könnt, auch wenn ihr sie nicht seht.“
Mit diesen Worten flogen die Lichtkugeln alle nach vorn und versammelten sich dort. 

„Jetzt schließt eure Augen und versucht, eure Magie zu spüren und sie zu finden. Es kann sich wie ein Kribbeln oder ein Kitzeln anfühlen, wundert euch nicht. Ihr habt schon eine kleine Verbindung und müsst sie nur finden und verstärken.“

Oren schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Magie. Er suchte sie zuerst, indem er sich auf den Bereich der Lichtkugeln konzentrierte, aber dort hatte er keinen Erfolg. Dann richtete er seine Sinne auf seinen Körper und fand nach einiger Zeit ein kleines Kribbeln in seiner Brust. War es das? Hatte er sie gefunden?
Er richtete seine Konzentration auf diese Stelle und versuchte, das Gefühl erst festzuhalten und dann zu verstärken. Plötzlich spürte er, wie seine Magie in seinen Körper eindrang und sich dort festsetzte. Er fühlte sie noch immer und genoss das Gefühl wie eine Umarmung eines alten Freundes.
Nach einiger Zeit sprach Meister Weidenbart:

„Jetzt hattet ihr alle Zeit, eure Magie zu finden und sie kennenzulernen. Öffnet nun eure Augen und schaut, ob ihr sie auch dann noch spürt.“

Oren folgte der Anweisung und er fand die Verbindung schnell wieder. Jetzt konnte er sie immer spüren.
„Ihr habt heute einen großen Schritt in eurer Ausbildung geschafft. Jetzt werdet ihr in eure Behausungen zurückkehren und etwas essen. Dann habt ihr noch etwas Zeit, allein zu üben, wie ihr mit eurer Magie Kontakt aufnehmen und euch tiefer mit ihr verbinden könnt. Die Nutzung werdet ihr auch noch lernen – aber nicht heute. Morgen früh werdet ihr dann etwas merken, was euch irritieren wird, aber lasst euch
da überraschen.“

Oren begab sich in seine Hütte und fand dort sein Abendessen sowie einige leere Pergamente und ein Lehrbuch über magische Verbindungen vor. Nach dem Essen nahm er die Übung wieder auf und versuchte sich auch an einem Zwiegespräch mit seiner Magie. Als er merkte, dass er zu müde zum weiteren Üben war, ging er – voller Vorfreude auf den nächsten Tag und seine neu gefundenen Freunde ins Bett und schlief glücklich ein.

Am nächsten Morgen wachte Oren im Morgengrauen auf und machte sich fertig. Am Frühstückstisch sah er seine Freunde wieder – und um sie war ein Leuchten. Da wusste er, dass auch sie ihre Magie gefunden hatten. Celi erzählte, dass jeder Schüler heute sein Kraftsymbol erhalten würde. Das hatte ihre Lehrerin, Meisterin Flutensang, ihren Schülern berichtet. Der Tag versprach wieder viel Neues.

Der Lehrer für heilende Fähigkeiten, Meister Lianwurz, stellte sich vor und führte sie zu den Häusern der Heilung. Dort wurden sie in einen Raum gebracht, und alle Schüler mussten sich hinsetzen. Vor jedem von ihnen erschien ein kleines Paket, das sie jedoch noch nicht öffnen durften.

Meister Lianwurz erzählte zunächst etwas über die Kraftsymbole und ihren Nutzen für die Schüler.
Aber das ist eine andere Geschichte.

Links zu den Videos:

Twitch: https://www.twitch.tv/videos/2470502426
YouTube: https://youtu.be/n9iAMrEtB64


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